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Friday 15 April 2011

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Es ist schon ein paar Monate her, dass ich "Machete" das erste Mal gesehen habe. Zu jenem Zeitpunkt fand ich den Film nicht soo toll. Hatte eigentlich mit einem etwas anderem Film gerechnet.
Meine Erwartungen lagen eher weniger bei einem politisch angehauchten Polit-Action-Thriller mit Texmex-Einflüssen und eher bei einem weiteren Planet Terror ohne Mutanten und Danny Trejo statt Rose McGowan in der Hauptrolle. Also wurde ich ein wenig enttäuscht muss ich zugeben. Die Trailer haben ein etwas falsches Bild vom Film vermittelt, finde ich. Vorallem wenn man den ersten Fake-Trailer miteinbezieht...

Story: Nachdem seine Familie dem mexikanischen Drogenkartell zum Opfer gefallen ist, muss Machete Cortez (Danny Trejo) ins Exil nach Texas gehen und sich dort als Tagelöhner durchschlagen. Drei Jahre später wird er von Booth (Jeff Fahey), der nichts von Machete's Vergangenheit weiß, angeheuert den texanischen Senator McLaughlin (Robert DeNiro) zu ermorden der gerade eine Kampagne gegen illegale Einwanderer anführt.
Allerdings entpuppt sich das Attentat als abgekartetes Spiel und Machete wird von einem von Booth's Leuten angeschossen der wiederum den Senator mit einem gezielten Schuss ins Bein verwundet.
Von da an entwickelt sich das ganze zu einem Krieg der die Einwanderungsbehörde, die rechte Bürgerwehr von Texas, den mexikanischen Untergrund und das mexikanische Drogenkartell einbezieht...

"Machete" ist ein wirrer und vor Gewalt strotzender Liebesbrief an das Exploitation-Kino der 1970er und 80er. Wie schon in "Grindhouse" , Robert Rodriguez' und Quentin Tarantino's Doublefeature-Projekt, werden hier einige Subgenres der Grindhouse-Ära abgegrast, ohne ihre Vorbilder zu verhöhnen. Als da wären: Nunsploitation, Actionsploitation, Sexsploitation usw. Alles zusammengemixt zu einem Cocktail mit einem ordentlichen Spritzer aktueller US-Politik und augenzwinkerndem Humor. Denn was alles in diesem Film passiert, sollte man nicht zu ernst nehmen. Besonders im Hinblick auf die Gewaltdarstellungen hat man sich viele Freiheiten gegönnt, die man sich in enrstgemeinteren Filmen nicht erlauben dürfte. Moves wie einem Angreifer mit zwei Handgriffen den Kopf abzutrennen und im selben Moment auch noch zu spalten, wäre woanders Grund genug für Kürzungen oder schlimmeres.

Was die Besetzung angeht muss von vor Robert Rodriguez wirklich den Hut ziehen: Robert DeNiro, Don Johnson, John Fahey, Steven Seagal, Jessica Alba, Tom Savini, Michelle Rodriguez, Lindsey Lohan, Cheech Marin und natürlich Danny Trejo in seiner ersten Hauptrolle in fast 30 Jahren als Schauspieler sind mit an Bord.
Viele Schauspieler ergeben auch proportional viele Charaktere, die in einem Film untergebracht werden müssen. Und da liegt ein kleines Problem, das ich mit dem Film habe. "Machete" etabliert so viele Charaktere, die mal mehr mal weniger sympathisch oder interessant sind, und bringt diese in knapp 105 Minuten unter einen Hut. Viele dieser Figuren haben darum auch nur wenige Minuten vor der Kamera zu Verfügung. Wie z.B. Tom Savini's oder Lindsey Lohan's Charakter. Zwei Figuren, die ich besonders lustig fand, die leider nur wenig vom Kuchen abbekommen haben.

Stilistisch kann man "Machete" wohl als direkten Nachfolger von "Planet Terror" bezeichnen. Beide Filme teilen sich das gleiche Badewasser wenn man so will und haben ein sehr ähnliches Feeling, welches nur durch die unterschiedlichen Genres, die beiden Filmen zu Grunde liegen, variiert wird. Coole Sprüche, große Knarren, starke Frauen, abgedrehte Typen und viel Blut sind die Hauptzutaten, die sich beide Filme teilen. Ein Rezept das gut funktioniert.

Ohne zu viel verraten zu wollen will ich noch kurz zum Ausdruck bringen, wie sehr ich hoffe, dass die Ansage am Ende des Filmes keine hohle Phrase oder nur ein Stilmittel sein sollte. Denn "Machete will return in "Machte Kills" and "Machete kills again"!" ist eine Sache, bei der ich Robert Rodriguez gern beim Wort nehmen möchte. Schließlich würde auf diese Weise mein Minuspunkt, was die Überzahl an Charakteren angeht, die nicht voll ausgeschöpft wurden, wieder gestrichen werden können.
Leider hat der gute Herr Rodriguez so viele Eisen im Feuer, die noch weiter geschmiedet werden müssen, dass Fortsetzungen über den Macheten schwingenden Mexikaner in weite Ferne rücken. Immerhin lässt Rodriguez schon ziemlich lange auf "Sin City 2" warten und ein weiterer "Predator" von ihm wäre auch eine feine Sache.

Alles in allem hat mir "Machete" beim zweiten Ansehen besser gefallen und auf Fortsetzungen hoffen lassen. Ich kann es nicht ab, wenn Filme einem direkt Fortsetzungen ankündigen die nie kommen...
"Machete" ist ein äußerst gelungener Oldschool-Actionkracher der durchaus mit seinen Vorbildern mithalten kann. Mit Bier und Chips in Kombination mit dem richtigen Film (in guter Doublefeature Manier) kann der Streifen bestimmt noch mehr.

7,5 von 10

Trailer:

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