Es folgt nun der zweite Teil meiner Topliste in Sachen Zombiefilme. Ich denke bei den letzten 5 Titeln werden die wenigsten Überraschungen festzustellen sein. Natürlich gibt es auch noch einige weitere gute bis okaye Vertreter dieses speziellen Subgenres, aber auch proportional so viel Mist. Eventuell erstelle ich auch mal eine Liste an Filmen, von denen ihr getrost die Finger lassen könnt. Doch, so wie die Psyche des Menschen nunmal funktioniert, werdet ihr diese Liste eher als Ansporn werten und euch davon überzeugen wollen, wie schlecht diese Filme tatsächlich sind.Machen wir mal weiter:
Jahr: 2007
Regie: Robert Rodriguez
Genau wie die restlichen 4 Titel ist Planet Terror (jetzt) schon einer meiner All Time Favorites. Nicht nur was Untote angeht (auch wenn es in Planet Terror strenggenommen keine Zombies sind), sondern auch was Filme allgemein angeht. Der Film ist gnadenlos komisch, (gewollt) trashig, wartet mit genialen und bizarren Effekten auf und stellt eine großartige Hommage an das Action- und Horrorkino der 1980er dar. Als ich Planet Terror damals im Kino gesehen habe, kam ich mir vor wie in einem Zombiefilm von John Carpenter. Wenn er einen solchen Film in den 80ern gedreht hätte, hätte er wohl so ausgesehen. Entsprechend witzig fand ich es dann auch, als ich genau diese Beschreibung in den DVD-Extras aus Robert Rodriguez Mund gehört habe. Ein großer Spaß mit genialem 80er-mäßigem Soundtrack und coolen Charakteren.
Jahr: 2004
Regie: Edgar Wright
Dieser Film hat mich 2005 einfach weggebombt. Ein wahres Highlight, sowohl im Kino als auch so viele Male auf Filmeabenden oder einfach nur für sich allein, wenn man einfach mal Spaß haben wollte. Selbst 6 Jahre nach Erscheinen des Films und unzähligen Malen des erneuten Schauens finde ich immer wieder Kleinigkeiten, die mir zuvor nicht aufgefallen waren. Dieser Film fasst auf humoristische Art wunderbar das Schaffen von George A. Romero und anderen "Zombie-Regisseuren" zusammen, ohne das Genre zu verhöhnen oder es in den Dreck zu ziehen. Ein bedeutender Grund aus dem ich es schon immer beknackt fand, wenn Shaun als Parodie oder gar als Verarsche bezeichnet wurde. Dieser Film ist wohl der intelligenteste, witzigste und romantischste "Willst-du-mit-mir-gehen"-Zettel, der dem Zombiefilm jemals unter der Tür hergeschoben wurde. Hier waren zwei bzw. drei Nerds am Werke, die was von der Materie verstehen: Simon Pegg und Nick Frost als DAS Schauspieler-/Komikerduo, welches den Film perfekt trägt. Außerdem mit Simon Pegg und Edgar Wright als Autoren und Wright als Regisseur mit viel Können und auch Hingabe zum Genre.
Einer der Filme, die ich mit auf eine einsame Insel mitnehmen würde.
Jahr: 1990
Regie: Tom Savini
Angesichts der Tatsache, dass "Night of the Living Dead"(1968) ein unantastbarer Klassiker ist und die Grundlage des modernen Untoten darstellt, habe ich bewusst das Remake von 1990 für diese Auflistung gewählt. Deswegen und weil ich in manchen Punkten die Neuverfilmung einen Tacken besser finde, als die Urfassung. Einer der Hauptgründe dafür ist die 180°-Wendung, die Barbaras Charakter durchlaufen hat. Nach den 80ern und einem starken weiblichen Hauptcharakter wie Lt. Ripley in ALIEN und ALIENS war es einfach nicht mehr up to date eine Frau in einem Horrorfilm zitternd in der Ecke sitzen und auf den Tod warten zu lassen. In der von Romero geschriebenen und von Savini inszenierten Version des Klassikers zog Barbara (im wahrsten Sinne des Wortes) die Hosen an und wartete nicht, bis die Toten kamen um sie zu holen. Stattdessen hat sie zum Gewehr gegriffen und in ein paar Zombie-Ärsche gtreten. Romero hat mal gesagt, dass er den Rest seines Lebens damit verbringen wird, sich für die Original-Barbara zu entschuldigen. Eine Entschuldigung, die nach dem Remake nicht mehr von Nöten ist, wie ich finde.
Jahr: 1978
Regie: George A. Romero
Na, wer ist überrascht? Keiner möchte ich wetten. Viel muss man zu diesem Opus Magnum auch nicht mehr sagen. Die Geschichte von vier Leuten, die sich während des Verfalls der zivilisierten Welt in einem Einkaufszentrum verschanzen, ist so bekannt und ikonographisch wie "Der Pate" oder "Krieg der Sterne". DotD führt was "Night of the Living Dead" begann sowohl auf erzählerischer bzw. filmischer als auch auf popkultureller Ebene gekonnt fort. Die Kritik die NotlD am Rassismus in den USA und dem Krieg in Vietnam anführte ersetzte Romero 1978 durch Kritik an Konsum, Überfluss und der allgemeinen Jeder-für-sich-Einstellung jener Zeit.
Der popkulturelle Einfluss von Dawn ist heute allgegenwärtig. Kaum ein Horrorfan kann heute noch ein Einkaufszenrum betreten ohne "The Gonk" vor sich hin zu summen oder ein Gebäude betrachten, ohne sich vorstellen zu müssen wie man es zombie-sicher machen könnte.
Dawn of the Dead ist ein "unsterblicher" Klassiker, der noch immer durch dichte Atmosphäre, eine gute Geschichte und beißenden zynischen Humor besticht.
Jahr: 1985
Regie: George A. Romero
Ach ja, die 80er. Für mich eine der Hochphasen des Horrorfilms. So viele talentierte Meschen haben diesem Jahrzehnt ihren Stempel aufgesetzt: John Carpenter, John Landis, David Cronenberg, Rick Baker, Wes Craven, Tobe Hooper uvm. haben neue Maßstäbe gesetzt was Gewalt, Ekel und auch Spaß im Genre angeht.
In jener Dekade entstanden Zahllose besonders düstere Filme, die gerade auf visueller Ebene einige Schädel geknackt haben. Im übertragenen Sinne, natürlich. Für mich ist einer der Höhepunkte dieser Zeit - neben Carpenter's "The Thing", Cronenbergs "The Fly" und Landis' "American Werewolf" - George A. Romero's "Day of the Dead". Erzählerisch, visuell und effekt-technisch stellt Day den Höhepunkt von Romero's Schaffen dar. Die düstere feucht/kalte Stimmung im Bunker, die Zombies vor der "Haustür" und die Bedrohung aus den eigenen Reihen treiben einem Schauer über den Rücken. Veredelt von Tom Savini's fantastischen und unglaublich realistischen Effekten, ist Day of the Dead ein Muss für jeden Horror- und Zombiefan. Einfach perfekt.
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